Was ist ein FIM-Reifen?
Viele von Euch haben sich sicher schon oft gefragt, was es eigentlich mit den ominösen FIM-Reifen auf sich hat. Im Grunde ist ein FIM-Reifen ein stinknormaler Motorrad-Gelände-Reifen, der neben den herkömmlichen Angaben wie Größe, Tragfähigkeits- und Geschwindigkeitsindex zusätzlich die Bezeichnung „FIM“ trägt. FIM bedeutet „Fédération Internationale de Motocyclisme“ und ist quasi der übergeordnete Verein unseres geliebten DMSB. Die Vorgaben dieses internationalen Motorsportbundes sind für alle nationalen Verbände verbindlich. Da unsere grünen Freunde (egal ob politisch oder in Berufstracht) nicht nur in Deutschland irgendwann vor nicht allzu langer Zeit immer mehr Gefallen daran fanden, der erforderlichen Genehmigung für Enduro-Veranstaltungen alle nur irgendwie verfügbaren Steine in den Weg zu legen, zog die FIM daraus die Konsequenz, die zulässige Stollenhöhe der Enduroreifen auf 13 mm zu begrenzen. Damit reagierte man auf das Lieblings-Argument der Geländesport-Gegner, die herkömmlichen Moto Cross-Reifen mit einer Stollenhöhe von bis zu ca. 25 mm würden die Umwelt zerstören und insbeondere den Boden durch Erosion irreparabel schädigen. Die durch die Reifen-Kennzeichnung „FIM“ garantierte Maximal-Profiltiefe von 13 mm hingegen ist weitaus umwelt-verträglicher und bietet trotzdem noch akzeptablen Gripp. Die Beschränkung der Reifenwahl auf FIM-Reifen ist mittlerweile zu einer Grundvoraussetzung für den Veranstalter geworden, um überhaupt eine Genehmigung zu bekommen. Daher sind nicht nur in Deutschland für alle Veranstaltungen, bei denen man außer einer permaneneten Cross-Strecke auch noch richtiges Gelände in freier Wildbahn unter die Räder bekommt, FIM-Reifen von Seiten des Veranstalters vorgeschrieben. Ob auch wirklich alle brav ihre FIM-Reifen montiert haben, wird bei der technischen Abnahme überprüft; falls Ihr vergeßlich und schusselig seid, solltet Ihr vorsichtshalber Reifen montieren üben…
Achtung, die FIM-Reifen-Vorschrift gilt übrigens nur für das Hinterrad (das Vorderrad ist ja nicht von brachialer und bitterböser Motorkraft angetrieben, es rollt ja nur mit, weil es sowieso gerade mit am Moped dran war). Für das Vorderrad gibt es keine FIM-Reifen im eigentlichen Sinne. Aber nicht zu früh freuen, es lacht eine weitere hinterlistige Ausnahme-Regelung: Am Vorderrad muß ein straßenzugelassener Reifen montiert sein, also einer mit Tragfähigkeits- und Geschwindigkeitsindex (zB. 54 R). Deshalb könnt Ihr auch am Vorderrad leider nicht auf einen Moto Cross-Reifen zurückgreifen, da diese meist nur die Größenbezeichnung, aber keinen Speed- und Loadindex tragen.
Im Klartext: Das muß auf Eurem Reifen draufstehen, damit der technische Kommissar Euch mag: Beispiel Vorderrad: 90/90 – 21 54 R, Beispiel Hinterrad: 120/90 – 18 65 S FIM. Und was heißt das Zahlengewirr nun? Ganz einfach: Reifenbreite (90)/Reifenhöhe (90) – Felgengöße (21 Zoll) Loadindex (54) Speedindex (R) und natürlich die FIM-Kennzeichnung. Alle Fragen geklärt? Wenn nicht,….schlagen Sie Ihren Händler oder Dealer!